A New Multinomial Accuracy Measure for Polling Bias

In this paper, we propose a polling accuracy measure for multi-party elections based on a generalisation of Martin, Traugott and Kennedy’s two-party predictive accuracy index. Treating polls as random samples of a voting population, we first estimate an intercept only multinomial logit model to provide proportionate odds measures of each party’s share of the vote, and thereby both unweighted and weighted averages of these values as a summary index for poll accuracy. We then propose measures for significance testing, and run a series of simulations to assess possible bias from the resulting folded normal distribution across different sample sizes, finding that bias is small even for polls with small samples. We apply our measure to the 2012 French presidential election polls to demonstrate its applicability in tracking overall polling performance across time and polling organisations. Finally we demonstrate the practical value of our measure by using it as a dependent variable in an explanatory model of polling accuracy, testing the different possible sources of bias in the French data.

Versöhnen statt spalten? Das Ergebnis der Bundestagswahl 2009 und die Rolle der PDS/Linkspartei in Ost-West-Perspektive

Bei der Bundestagswahl 2009 unterschieden sich die Wahlergebnisse in Ost und West wieder sehr deutlich. Diese Unterschiede, vor allem aber die Rolle, die die PDS/Linkspartei bei ihrem Zustandekommen spielte, sind Gegenstand des vorliegenden Beitrages. Dieser gliedert sich in zwei große Teile: Zunächst beschreiben und analysieren wir die Unterschiede im Wahlergebnis auf der Makro-Ebene. Im Anschluß daran beschäftigen wir uns mit den Ursachen für diese Unterschiede. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Wahrnehmung und die Wahl der Linkspartei/PDS, der es 19 Jahre nach der Vereinigungswahl von 1990 gelungen zu sein scheint, sich erfolgreich nach Westen auszudehnen.

Rechtsextremismus in Deutschland in sechs handlichen Kapiteln [Rezensionsessay]

Gideon Botsch hat eine knappe Gesamtdarstellung der deutschen extremen Rechten nach 1945 vorgelegt, die einen komprimierten, aber sehr gut lesbaren Überblick über mehr als sechs Jahrzehnte bundesdeutschen Rechtsextremismus gibt. Bedauerlich ist das durch das Format erzwungene Fehlen von Fußnoten und der weitgehende Verzicht auf Belege im Text, Ein weiteres Problem liegt darin, dass die Darstellung fast vollständig ohne einen theoretischen Unterbau auskommt. Das Buch sollte vor allem als Nachschlagewerk betrachtet werden, mit dessen Hilfe sich die Studierenden rasch das notwendige zeitgeschichtliche Hintergrundwissen erschließen können.