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    Arzheimer, Kai and Markus Klein. "Die Wähler der REP und der PDS in West- und Ostdeutschland." Jahrbuch Extremismus und Demokratie. Eds. Backes, Uwe and Eckhard Jesse. Vol. 9. Baden-Baden: Nomos, 1997. 39–63.
    [BibTeX] [Abstract] [HTML]
    Die Wähler beider Parteien weisen deutliche Deprivationsgefühle auf. Für die Wähler der Republikaner gilt, daß sie sich durch gesellschaftliche und ökonomische Modernisierungsprozesse bedroht sehen. Bei den Wählern der PDS hingegen handelt es sich vor allem um Personen, deren gesellschaftliche Wertorientierung mit der Demokratie in der Bundesrepublik nur bedingt kompatibel sind.
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Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland

1. Einleitung und Problemstellung

Die akademische Wahlforschung reagiert immer dann mit erhöhter Sensibilität, wenn neue Parteien sich anschicken, zu einem festen Bestandteil des Parteiensystems zu werden. Zumal dann, wenn es sich bei den betreffenden Parteien um radikale, systemkritische Gruppierungen handelt. Dementsprechend haben sich der bundesdeutschen Wahlforschung in den letzten Jahren zwei Herausforderungen gestellt: Zum einen die Partei der Republikaner (REP), die 1989/90 sowie 1992/93 bei Wahlen und in Umfragen gute Ergebnisse erzielte, zum anderen die Anfang 1990 aus der SED hervorgegangene Partei des demokratischen Sozialismus (PDS), die seit 1992 ihren elektoralen Erosionsprozeß stoppen und sich in den neuen Bundesländern auf überraschend hohem Niveau etablieren konnte. Über beide Parteien ist in den letzten Jahren intensiv geforscht und publiziert worden, wobei sich der Fokus des wissenschaftlichen Interesses seit dem Rückgang der Stimmenanteile der Republikaner im Gefolge des Asylkompromisses von 1993 naturgemäß auf die PDS verlagert hat.

Der vorliegende Beitrag widmet sich einem bislang vernachlässigten Aspekt der Forschung: Dem empirischen Vergleich der Wählerschaften von Republikanern und PDS in West- und Ostdeutschland. Ein nicht ganz unproblematisches Unterfangen: So ist auf den ersten Blick unklar, wo denn eigentlich die Berührungspunkte dieser beiden zunächst so unterschiedlichen Parteien liegen sollen, die ihren Vergleich inhaltlich rechtfertigen würden. Zum zweiten ist nicht unmittelbar einsichtig, welchen Erkenntnisgewinn die zusätzliche Berücksichtigung des West-Ost-Vergleichs liefern soll: Ist nicht die PDS eine ostdeutsche Regionalpartei, deren Ergebnisse in Westdeutschland hart am Rande des Meßbaren liegen? Und sind nicht die Republikaner in Ostdeutschland bei Wahlen regelmäßig an der 5-Prozent-Hürde gescheitert? Würde es folglich aus Gründen der Einfachheit und Übersichtlichkeit nicht ausreichen, die ostdeutschen PDS-Wähler mit den westdeutschen Republikanern zu vergleichen?

Beide möglichen Einwände scheinen uns wenig stichhaltig: So geht eine extremismustheoretische Sichtweise davon aus, daß sich links- und rechtsextreme Strömungen „in der Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaates und seiner fundamentalen Werte und Spielregeln einig” wissen. In dem Bild des Hufeisens, einem bekannten Modell der Extremismusforschung, ist diese Vorstellung gleichsam augenfällig gemacht worden: Zwar nehmen links- und rechtsextreme Parteien auf der Links-Rechts-Achse den größtmöglichen Abstand voneinander ein, auf einer zweiten Achse, die die Distanz zu demokratischen Normen und Werten repräsentiert, nähern sie sich jedoch aneinander an (vgl. Abb. 1). Vor diesem theoretischen Hintergrund scheint uns ein Vergleich der Wähler von Republikanern und PDS sinnvoll, wobei wir an dieser Stelle aber ausdrücklich offen lassen wollen, ob es sich bei diesen beiden Parteien um extremistische Parteien handelt. Im Mittelpunkt unesres Beitrages steht vielmehr die Frage nach eventuellen Gemeinsamkeiten der Wähler von Republikanern und PDS.

Abb.1: Das Hufeisen-Schema

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 1

Quelle: Backes 1989: 252

Die Erweiterung des Vergleichs um die West-Ost-Dimension scheint uns aus zwei Gründen geboten: Zum einen hat sich bei empirischen Untersuchungen über die Republikaner gezeigt, daß zwischen deren west- und ostdeutschen Wählern deutliche Unterschiede bestehen. Zum anderen sind für die Zukunftschancen der PDS ihre westdeutschen Wähler von entscheidender Bedeutung: Sollte es der PDS bei der Bundestagswahl 1998 nicht mehr gelingen, ihre Berliner Direktmandate erfolgreich zu verteidigen und mittels der Drei-Mandate-Klausel des Wahlrechts in den Bundestag zu gelangen, so wird sie die gesamtdeutsche 5-Prozent-Hürde nur dann nehmen können, wenn sie in Westdeutschland einen größeren Teil der Wähler als bisher für eine Stimmabgabe zu ihren Gunsten gewinnen kann. Niedermayer formuliert diesen Sachverhalt wie folgt: „Ihr politisches Überleben als gesamtdeutsche Partei kann wohl zumindest langfristig nur durch eine erheblich verstärkte Wählerresonanz und organisatorische Präsenz im Westen gestärkt werden …”

2. Forschungspraktische Probleme

Unser Vorhaben eines empirischen Vergleichs der Wähler von Republikanern und PDS in West- und Ostdeutschland ist mit einigen forschungspraktischen Problemen behaftet, die wir in diesem Abschnitt diskutieren und einer Lösung zuführen wollen. Wie Abb. 2 zeigt, ist die Bereitschaft zur Wahl der Republikaner seit der Änderung des „Asylrechtsartikel” Art. 16 GG zum 1. Juli 1993 deutlich abgesunken. Im Jahr 1995 wollte im Jahresdurchschnitt nur knapp ein Prozent der westdeutschen Befragten den Republikanern ihre Stimmen geben. In den neuen Bundesländern war es gar nur ein halbes Prozent. Gleichzeitig ist es der PDS in Westdeutschland bis heute nicht gelungen, im Jahresdurchschnitt mehr als 0,5 Prozent der Stimmen zu gewinnen. Nennenswerte Stimmenanteile konnte einzig die PDS in Ostdeutschland für sich verbuchen. Hier steigerte sie sich von 5 Prozent zu Beginn des Jahres 1992 auf bis zu 18 Prozent im Laufe des Jahres 1994.

Die gegenwärtig überaus geringe Bereitschaft zur Wahl der Republikaner im gesamten Bundesgebiet und der PDS in Westdeutschland ist für unser Vorhaben insofern problematisch, als sich bei Stichproben konventioneller Dimensionierung nur sehr geringe Fallzahlen an Wählern der beiden untersuchten Parteien ergeben. Selbst bei einer großzügig bemessenen Stichprobe von jeweils 2.000 Befragten in West- und Ostdeutschland, wie sie beispielweise im Rahmen des Forschungsprojektes „Transformation der politischen Kultur Deutschlands” realisiert wurde, kann nur mit 10 bis 20 west- bzw. ostdeutschen Republikaner-Wählern sowie mit knapp 10 westdeutschen PDS-Wählern gerechnet werden – Zahlen, die für eine seriöse empirische Untersuchung viel zu niedrig liegen.

Als ein Ausweg würde es sich anbieten, Umfragedaten aus den Jahren 1992/93 zu analysieren, da – wie Abb.2 zeigt – die Republikaner während dieses Zeitraums sowohl in West- als auch in Ostdeutschland eine deutlich größere Resonanz unter den Wählern erzielen konnten, so daß für diese Partei genügend Fälle zur Verfügung stünden. Hinsichtlich der westdeutschen PDS-Wähler wäre allerdings auch durch ein solches Vorgehen nichts gewonnen: Die Wahlergebnisse der PDS lagen in Westdeutschland während des gesamten Betrachtungszeitraums im Bereich des Bedeutungslosen.

Eine weitere Lösungsmöglichkeit des Fallzahlenproblems hätte darin bestanden, statt der Wahlbereitschaft einen „weicheren” Indikator, z.B. die Frage nach der Parteisympathie heranzuziehen. Aufgrund der mit einem solchen Vorgehen verbundenen Probleme der Indikatorenäquivalenz, also der Frage nach der validen Operationalisierung des theoretisch interessanten Konstrukts, und der besonderen theoretischen und politisch-praktischen Bedeutung des Wahlverhaltens haben wir allerdings für unsere Analyse auch diese Option nicht gewählt. Gelöst haben wir das Problem zu geringer Fallzahlen vielmehr durch die Kumulation, d.h. Zusammenfassung von regelmäßig durchgeführten Bevölkerungsumfragen mit sehr großen Stichproben.

Abb.2: Die Entwicklung der Bereitschaft zur Wahl der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 1989-1995

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 2

Datenbasis: kumulierte monatliche Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen

Anmerkung: Eintragungen sind dreigliedrige gleitende Mittel

 

 

3. Die Datenbasis

Die vorliegenden Untersuchung basiert auf der Analyse mehrerer Datensätze, da keine der Umfragen alle im Rahmen unserer Problemstellung theoretisch interessanten. Indikatoren enthält. Die von uns verwendeten Datensätze decken dabei den Zeitraum von Anfang 1993 bis Mitte 1996 ab.

Wir verwenden zum einen repräsentative Bevölkerungsumfragen mit konventioneller Stichprobengröße, die jeweils einmalig durchgeführt wurden, nämlich die Herbstumfrage 1993 des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie eine im Herbst 1994 im Rahmen des Forschungsprojektes „Die Transformation der Politischen Kultur Deutschlands” durchgeführte Bevölkerungsumfrage. Bei diesen Umfragen ist allerdings das oben beschriebene Fallzahlenproblem gegeben. Wir setzen diese Datensätze daher primär zur Beschreibung der Wahrnehmung des Parteiensystems durch die Bevölkerung ein.

Zum anderen haben wir Trenduntersuchungen, die über einen gewissen Zeitraum hinweg in regelmäßigen Abständen erhoben wurden, für die Zwecke unserer Analyse kumuliert und ausgewertet. Dabei handelt es sich zunächst um die telefonischen Befragungen, die vom Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von RTL durchgeführt werden. In ihrem Rahmen werden werktäglich 500 Interviews realisiert, so daß die Kumulation dieser Umfragen von Januar 1995 bis Juni 1996 einen Datensatz von insgesamt über 170.000 Fällen ergibt, der knapp 4.000 Republikaner- und PDS-Wähler enthält.

Außerdem wurden die im Auftrag des ZDF erhobenen monatlichen Politbarometer-Umfragen der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für den Zeitraum Januar 1993 bis Dezember 1995 kumuliert, was nochmals gut 70.000 Interviews ergibt. Wegen ihres großen Stichprobenumfangs und der daraus resultierenden hohen Fallzahlen von Republikaner- und PDS-Wählern verwenden wir zur Beschreibung der sozialstrukturellen und psychographischen Zusammensetzung der Wählerschaft der beiden untersuchten Parteien diese beiden Datensätze.

 

 

 

Tab.1: Fallzahlen der kumulierten Datensätze sowie der jeweilige Anteil der PDS- und Republikaner-Wähler in West- und Ostdeutschland

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 3

4. Die Wahrnehmung des Standortes der Republikaner und der PDS im west- bzw. ostdeutschen Parteiensystem

Die Republikaner und die PDS gelten in der sozialwissenschaftlichen Literatur als die beiden Flügelparteien des bundesdeutschen Parteiensystems. Diese Einschätzung gründet in erster Linie auf der Analyse ihrer programmatischen Aussagen, ihrer parteiinternen Kräftverhältnisse sowie ihres konkreten parlamentarischen und außerparlamentarischen politischen Handelns. Es kann aber zunächst keineswegs als selbstverständlich gelten, daß die Wählerschaft zu einer vergleichbaren Einordnung dieser Parteien gelangt. Wir werden folglich in einem ersten Schritt empirisch prüfen, wie die Wählerinnen und Wähler den Standort der Republikaner und der PDS im west- bzw. ostdeutschen Parteiensystem wahrnehmen.

4.1 Die Einordnung der politischen Parteien auf dem Links-Rechts-Kontinuum

Legt man den Befragten ein von 1 bis 11 reichendes Links-Rechts-Kontinuum vor und bittet sie, die bundesdeutschen Parteien auf diesem zu verorten, so erhält man das in Abb. 3 graphisch veranschaulichte Ergebnis (die der graphischen Darstellung zugrundeliegenden arithmetischen Mittelwerte sind ebenfalls in Abb. 3 dokumentiert): Erwartungsgemäß markiert die PDS den linken Pol des Parteienspektrums, während die Republikaner den rechten äußeren Rand ausmachen. Auffällig ist, daß die ostdeutschen Befragten eine größere „Spannweite” des Parteienwettbewerbs wahrnehmen: Zwar verorten sie die etablierten Parteien CDU, CSU, SPD und FDP nahezu in Übereinstimmung mit den westdeutschen Befragten, doch sehen sie die PDS noch weiter links und die Republikaner noch weiter rechts als diese. Außerdem stufen die Ostdeutschen Bündnis 90/Die Grünen deutlich weiter rechts ein als die Westdeutschen. Insgesamt aber ist die wahrgenommene Struktur des Parteiensystems in West- und Ostdeutschland weitgehend deckungsgleich. Insbesondere die Einordnung der Republikaner und der PDS entspricht den theoretischen Erwartungen.

 

Abb.3: Die Einordnung der politischen Parteien auf dem Links-Rechts-Kontinuum durch die Bevölkerung

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 4

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 5

Datenbasis: Herbststudie 1993 der Konrad-Adenauer-Stiftung

Auf der Grundlage der bisherigen Analysen kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, daß die Wähler der Republikaner und der PDS eine vom Rest der Bevölkerung abweichende Wahrnehmung des Parteienspektrums aufweisen. So wäre es durchaus denkbar, daß die Wähler der Republikaner die Partei ihrer Wahl als eine Partei der gemäßigten Rechten oder gar der Mitte wahrnehmen. In Abb. 4 ist dehalb unter anderem dargestellt, wie die Wähler der Republikaner und der PDS „ihre” Partei auf dem Links-Rechts-Kontinuum einstufen. Da die Links-Rechts-Einstufung der Parteien nur in der Herbststudie 1993 der Konrad-Adenauer-Stiftung enthalten ist, mußte diese Analyse aus Gründen der geringen Fallzahlen auf die westdeutschen Republikaner- und die ostdeutschen PDS-Wähler beschränkt werden. Es zeigt sich, daß die Wahrnehmung der PDS durch ihre Wähler mit der Wahrnehmung durch die übrige ostdeutschen Bevölkerung weitgehend deckungsgleich ist. Größere Abweichungen lassen sich hingegen bei den Republikanern beobachten: Die westdeutschen Republikaner-Wähler halten ihre Partei für deutlich gemäßigter als der Rest der Bevölkerung. Betrachtet man darüber hinaus die Selbsteinstufung der Wähler auf dem Links-Rechts-Kontinuum, so sieht man, daß sich die westdeutschen Republikaner-Wähler für nochmals gemäßigter halten als die Partei ihrer Wahl. Fast die Hälfte ordnet sich bei einem Skalenwert von 8 oder kleiner ein, rechnet sich also zur politischen Mitte oder zur gemäßigten Rechten. Ein ähnliches, bei weitem aber nicht so stark ausgeprägtes Muster ist auch bei den ostdeutschen Wählern der PDS zu beobachten: Sie ordnen sich etwas weiter rechts ein als die von ihnen gewählte Partei. Die Diskrepanzen fallen aber deutlich geringer aus als bei den westdeutschen Republikanern.

 

 

 

Abb.4: Die Einstufung der Republikaner und der PDS auf dem Links-Rechts-Kontinuum durch die Bevölkerung und die jeweiligen Wähler sowie die Selbsteinstu- fung der Wähler auf dem Links-Rechts-Kontinuum

Westdeutschland

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 6

Ostdeutschland

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 7

Datenbasis: Herbststudie 1993 der Konrad-Adenauer-Stiftung

Die bislang präsentierten Analysen haben allerdings einen prinzipiellen Mangel: Sie geben den Befragten eine explizite Dimension vor und verlangen sodann von ihnen, die Parteien auf dieser zu verorten. Doch ist die Links-Rechts-Dimension wirklich das maßgebliche und alleinige Ordnungsprinzip, entlang dessen die Befragten ihre Wahrnehmung des Parteienspektrums organisieren? Dies kann mit einiger Berechtigung bezweifelt werden. Wir werden daher im folgenden unter Verwendung des statistischen Verfahrens der Multidimensionalen Skalierung (MDS) versuchen, das von den Befragten wahrgenommene Parteiensystem ohne a priori getroffene theoretische Vorentscheidungen zu analysieren.

4.2 Multidimensionale Skalierung

Ausgangspunkt unserer Analysen sind die in zahlreichen Untersuchungen verwendeten elfstufigen Sympathie-Skalometer, die von uns als Indikator für die subjektive Distanz der Befragten zu den betreffenden Parteien betrachtet werden. Gleichzeitig läßt sich aus den Differenzen zwischen den vergebenen Skalometer-Werten ableiten, welche Parteien vom Respondenten als einander ähnlich oder unähnlich empfunden werden: Parteien, die einem Befragten in gleicher Weise sympathisch oder unsympathisch erscheinen, müssen in seinen Augen vergleichbare Eigenschaften aufweisen. Umgekehrt gilt, daß solche Parteien, die stark differierende Sympathie-Werte erhalten, von einem Befragten als sehr unterschiedlich wahrgenommen werden müssen. Aus der Differenz der Sympathie-Werte ergibt sich somit für jeden Befragten und jede Kombination von zwei Parteien ein Distanzwert.

Mit dem von uns angewendeten Verfahren der multidimensionalen Skalierung ist es nun möglich, die durchschnittlichen wahrgenommenen Distanzen zwischen den Parteien in einem möglichst gering dimensionierten Raum zu abzubilden. Somit läßt sich ermitteln

welche Parteien als ähnlich wahrgenommen werden, also im Wahrnehmungsraum benachbarte Positionen einnehmen

wieviele Dimensionen nötig sind, um den Wahrnehmungsraum der Befragten zu rekonstruieren

ob sich die Konfigurationen für die alten und die neuen Bundesländer unterscheiden.

Dabei zeigt sich als erstes Ergebnis, daß für beide Teilgebiete mit einer zweidimensionalen Lösung ein hinreichend niedriger Stress-Koeffizient erreicht werden kann. Sowohl in den alten als auch in den neuen Ländern bilden CDU und CSU einerseits, SPD und GRÜNE andererseits ein klar abgegrenztes Lager, während die FDP eine Mittelposition einnimmt, insgesamt aber den Unionsparteien näher steht.

Ein für unsere Fragestellung wichtiger Unterschied zwischen Ost und West zeigt sich jedoch bei der Wahrnehmung der Flügelparteien PDS und REP. Diese bilden im Westen ein Cluster, das von den anderen Parteien relativ weit entfernt liegt. Die wahrgenommene Distanz zwischen diesen beiden Parteien ist dabei geringer als die zwischen der FDP und den beiden Unionsparteien. Im Osten dagegen ist der wahrgenommene Abstand zwischen der PDS und den Republikanern sehr groß. Zugleich rückt diese Partei etwas näher an das von SPD und Grünen gebildete Cluster, während sich der Abstand zu den Regierungsparteien noch vergrößert.

Als ein erstes Zwischenergebnis ist also festzuhalten, daß der ideologische Wahrnehmungsraum in Ost und West unterschiedlich strukturiert ist. Es wäre nun verführerisch, die empirisch gefundenen Dimensionen im Sinne zweidimensionaler Modelle des politischen Extremismus, wie sie von Eysenck, Lipset/Raab und Klingemann/Pappi formuliert wurden, zu verstehen. Tatsächlich sind die durch die multidimensionale Skalierung gewonnenen Distanzmodelle jedoch inhaltlich noch unbestimmt. Da in den uns zugänglichen Datensätzen keine geeigneten Indikatoren für eine Validierung der Dimensionen nach dem PROFIT-Verfahren zur Verfügung stehen, werden wir deshalb im nächsten Abschnitt eine Faktorenanalyse der Sympathie-Skalometer vornehmen, in die zugleich zwei inhaltlich bedeutsame Items eingehen, um so die latenten Variablen, die hinter der Bewertung einer Partei als „sympathisch” oder „unsympathisch” stehen, zu ermitteln.

 

 

Abb.5: Der zweidimensionale Raum der Parteienkonkurrenz

Westdeutschland

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 8

Ostdeutschland

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 9

Anmerkung: Ergebnisse einer Multidimensionalen Skalierung (MDS) Kruskals Stress Coefficient: 0,058 (West) 0,072 (Ost)

 

4.3 Faktoranalytische Modelle

Empirisch interpretierbare Extremismustheorien wie die von Eysenck und Lipset/Raab stimmen darin überein, daß zu einer adäquaten Beschreibung des Phänomens „Extremismus” wenigstens zwei Dimensionen herangezogen werden müssen: zum einen eine Achse, die in etwa dem klassischen Links-Rechts-Schema entspricht, zum anderen eine Dimension, die sich auf die „Schließung des politischen Marktes” bezieht, also antidemokratische Positionen im engen Sinn erfaßt (vgl. Abb. 6). Für beide Dimensionen finden sich im TRAFO-Datensatz angemessene Operationalisierungen, nämlich die Links-Rechts-Selbsteinstufung (gemessen auf einer elfstufigen Rating-Skala) und die auf einer fünfstufigen Rating-Skala erhobene Zustimmung bzw. Ablehnung zu dem Item „Unter bestimmten Umständen ist eine Diktatur die bessere Staatsform”.

Abb. 6: Zweidimensionales Modell des Parteienraumes nach Hans Jürgen Eysenck

 

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 10

 

Quelle: Klingemann/Pappi 1972:31

Führt man mit diesen beiden Items und den sieben Sympathie-Skalometern für die alten und die neuen Länder je eine separate Faktorenanalyse durch, so ergeben sich zwei Faktorenstrukturen, die zwar jeweils durch drei Hauptkomponenten konstituiert werden, sich jedoch fundamental voneinander unterscheiden.

 

 

Tab. 2: Hauptdimensionen der affektiven Beurteilung der Parteien (Bundesrepublik-West 1994)

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 11

Anmerkung: Ausgewiesen sind nur Faktorladungen mit einem Betrag >0,30. Hauptkomponentenanalyse mit anschließender schiefwinkliger Faktorrotation (OBLIMIN)

 

In den alten Ländern läßt sich die Bewertung der etablierten Parteien, denen hier auch die Grünen zugerechnet werden, im wesentlichen auf die beiden Faktoren „Pro (bürgerliche) Regierung” und „Pro (linke) Opposition” zurückführen. Diese beiden Einflußgrößen sind auch nach der schiefwinkligen Rotation nur leicht negativ miteinander korreliert. Beide stehen im Zusammenhang mit der Links-Rechts-Selbsteinstufung der Befragten, die dementsprechend auf beide Faktoren annähernd gleich hoch, aber mit je unterschiedlichem Vorzeichen lädt. Dieser Befund kann dahingehend interpretiert werden, daß der Links-Rechts-Gegensatz in den alten Ländern nur schwach polarisiert ist: Sympathien für Parteien des Regierungslagers sind im Westen mit Sympathien für die Oppositionsparteien durchaus vereinbar.

Das Sympathie-Skalometer für die FDP weist dabei eine schwache Fremdladung auf dem Pro-Oppositions-Faktor auf, was durch die Rolle dieser Partei als allseits koalitionsfähiger Mehrheitsbeschaffer und ihre Spaltung in eine wirtschafts- und eine sozialliberale Traditionslinie erklärt werden kann. Mit 0,44 etwas stärker ausgeprägt ist die Ladung des PDS-Skalometers, die dahingehend interpretiert werden kann, daß ein (schwacher) Zusammenhang zwischen den Sympathien für die beiden etablierten Oppositionsparteien und der Sympathie für den parlamentarischen Außenseiter PDS besteht.

Die beiden Konstrukte „Pro Regierung” und „Pro Opposition” sind ihrerseits unabhängig von einem dritten Faktor, den wir in Anlehnung an Kurt Sontheimer mit dem Etikett „Anti-Demokratie” belegt haben. Diese Größe bündelt antidemokratische Einstellungen, die hier über das Item „Unter bestimmten Umständen ist eine Diktatur die bessere Staatsform” erfaßt werden, mit den Sympathien zugunsten der PDS und der REP. Im Westen der Bundesrepublik scheinen sich also die Extreme tatsächlich zu berühren, d.h. die Unterstützung für PDS und REP läßt sich zum Teil auf eine gemeinsame Ursache, nämlich eine gewisse Distanz zu demokratischen Werten zurückführen.

Ein gänzlich anderes Bild hingegen ergibt sich für die neuen Bundesländer: Hier erklären sich die Sympathien für die PDS nicht durch den Extremismus-Faktor, sondern durch die Ablehnung des Regierungslagers. Unterstützung für die bürgerlichen Parteien, insbesondere für die Unionsparteien, korreliert in den neuen Ländern negativ mit den Sympathien für die PDS. Diese Konfliktdimension fällt weitgehend mit dem Links-Rechts-Gegensatz zusammen, der in den neuen Ländern somit stark polarisiert ist.

Vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung erscheint es plausibel, diesen Gegensatz zwischen Regierung und PDS als Konflikt über den Modus der Systemtransformation – Umgestaltung nach westlichem Muster oder Reform des Sozialismus – zu interpretieren. Tatsächlich läßt sich eine deutliche negative Korrelation (jeweils -0,42) des Faktors „Pro Regierung – vs. PDS” mit zwei Items, die hier als Außenkriterium verwendet werden können, nachweisen: „Die DDR hatte mehr gute als schlechte Seiten” und „Der Sozialismus ist eine gute Idee, die bisher nur schlecht ausgeführt wurde.”

Von diesem bipolaren Faktor (und damit vom Links-Rechts-Gegensatz) unabhängig sind zwei weitere Größen: Die Unterstützung für die westdeutschen Oppositionsparteien B90/GRÜNE und SPD einerseits, das aus dem Westen bekannte Extremismus-Konstrukt andererseits, das im Osten jedoch nur auf die Sympathien für die REP und auf das Diktatur-Item wirkt. Zwischen den Sympathien für die PDS und der Zustimmung zu dem Diktatur-Item besteht in den neuen Ländern kein Zusammenhang.

4.4 Zusammenfassung

Ausgangspunkt der in diesem Abschnitt vorgenommenen Analysen war die Frage, ob der ideologische Perzeptionsraum in den alten und den neuen Bundesländern die gleiche Struktur aufweist, konkret: ob REP und PDS in beiden Teilen Deutschlands in gleicher Weise als Flügelparteien gesehen werden. Deshalb haben wir in einem ersten Schritt untersucht, wie die Bevölkerung die Parteien auf dem bekannten Links-Rechts-Kontinuum einstuft. Hier ergab sich für Ost und West die gleiche Abfolge, in der die PDS den linken, die REP den rechten Pol des Parteienspektrums markieren.

Allerdings erschien es uns vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen fraglich, ob die Links-Rechts-Dimension allein tatsächlich ausreicht, um die Wahrnehmung des Parteiensystems durch die Befragten angemessen zu strukturieren. Mittels einer multidimensionalen Skalierung, bei der keine spezifischen Bewertungsdimensionen vorgegeben wurden, konnten wir in einem zweiten Schritt zeigen, daß der wahrgenommenen Abstand zwischen PDS und Republikanern im Westen relativ gering ist, im Osten dagegen etwa dem perzipierten Abstand zwischen der PDS und den Unionsparteien entspricht.

Um die inhaltliche Bedeutung dieses Befundes zu klären, wurde von uns in einem dritten Schritt, wiederum für Ost und West getrennt, eine Hauptkomponentenanalyse der Sympathie-Skalometer vorgenommen. Zur Validierung der extrahierten Komponenten wurden außerdem das Item „Unter bestimmten Umständen ist eine Diktatur die bessere Staatsform” sowie die Links-Rechts-Selbsteinstufung der Befragten in die Analyse mit aufgenommen. Dabei zeigte sich, daß sich sowohl im Osten als auch im Westen ein Faktor ergibt, der die Ablehnung des demokratischen Systems erfaßt. Dieser korreliert im Westen mit den Sympathien für PDS und REP, im Osten jedoch nur mit der Unterstützung für die Republikaner. Sympathien für die PDS hingegen kovariieren in den neuen Ländern mit einer Ablehnung der Regierungsparteien.

Wie eine Außenvalidierung zeigt, kann dieser Gegensatz im wesentlichen als ein Konflikt über den Modus der Systemtransformation verstanden werden. Bis zu diesem Punkt stützen unsere Analysen mithin die Hypothese, daß die PDS im Osten Deutschlands nicht als eine extremistische Partei wahrgenommen wird. Die Sympathien, die ihr von weiten Teilen der ostdeutschen Bevölkerung entgegengebracht werden, so scheint es, lassen sich nicht auf eine (als extremistisch zu bewertende) Ablehnung der Demokratie zurückführen, sondern auf ein Transformationskonzept, das sich vom tatsächlich praktizierten Modell der Inkorporation deutlich unterscheidet, damit aber noch nicht per se als undemokratisch gelten kann.

5. Die sozialstrukturelle Zusammensetzung der Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland

Welche Erwartungen lassen sich vor dem Hintergrund der bisherigen Befunde nun hinsichtlich der sozialstrukturellen Basis der Flügelparteien formulieren? Vier Befunde der empirischen Extremismusforschung haben sich in zahlreichen Untersuchungen immer wieder bestätigen lassen:

Zumindest in ihrer Aufstiegsphase sind extremistische Parteien in der Regel „Männerparteien”. Dieses Faktum wird in der Literatur meist aus den immer noch geschlechtsspezifischen Sozialisationserfahrungen von Frauen und Männern hergeleitet, die dazu führen, daß sich Frauen eher konsensorientiert verhalten. Die Wahlentscheidung für eine Partei, die am Rande des Parteiensystems steht, kann aber als eine Form devianten Verhaltens gelten und wird deshalb von Frauen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit getroffen. Erst wenn die Wählerschaft einer Flügelpartei einen gewissen Umfang erreicht hat und die Wahl dieser Partei deshalb kein abweichendes Verhalten im oben geschilderten Sinne mehr darstellt, wird diese Partei von Frauen mit annähernd gleicher Wahrscheinlichkeit gewählt wie von Männern, wie Falter am Beispiel der NSDAP zeigen konnte.

Bei Personen, die sozial nur wenig integriert sind, ist aus ähnlichen Gründen von einer höheren Wahrscheinlichkeit für die Wahl nicht etablierter Parteien auszugehen. Dies gilt insbesondere für ledige junge Menschen, die nach der „Aging-Conservatism-Hypothese” zum einen in geringerem Umfang sozialen Zwängen (beispielsweise der Notwendigkeit, eine Familie zu versorgen) unterliegen als ältere. Zum anderen könnten sie von einer Veränderung der gesellschaftlichen Ordnung – sei sie progressiv wie im Falle extrem „linker” Einstellungen oder rückwärtsgewandt wie im Falle extrem „rechter” Positionen – objektiv profitieren, da sie in die bestehende Ordnung in geringerem Umfang eingebunden sind und deshalb weniger zu verlieren haben. Infolgedessen tendieren jüngere Menschen eher zu „idealistischen” Einstellungen als ältere Personen.

Seit Ted Gurrs wegweisender Studie Why Men Rebel (1974) schließlich werden (politisierte) relative Deprivationen als eine wesentliche Ursache für die Ablehnung des herrschenden Systems, in unserem Falle also der demokratischen Grundordnung, diskutiert. Worin diese Deprivation jeweils besteht, wird von der Theorie bewußt offengelassen. So führt Gurr neben materiellen Gütern auch immaterielle Werte, z.B. Konzepte einer wünschenswerten Gesellschaftsordnung und Vorstellungen über die eigene Position innerhalb einer solchen Ordnung an. Da nach der Theorie subjektive Deprivationsgefühle wichtiger sind als objektive ökonomische Indikatoren, leitet diese Frage von der sozialstrukturellen Analyse zur sozio-psychologischen Beschreibung der Wählerschaften über.

Theoretisch kaum begründet, aber empirisch häufig belegt schließlich ist der Zusammenhang zwischen der formalen Bildung und der Verortung extremistisch eingestellter Personen auf der Links-Rechts-Achse: Hohe formale Bildung korreliert mit prononciert „linken” Positionen, umgekehrt besteht ein Zusammenhang zwischen niedriger formaler Bildung und extrem „rechten” Politikpräferenzen. Die Ursachen dieses Zusammenhangs sind jedoch weitgehend unklar; denkbar wäre z.B, daß hinter dieser empirischen Verteilung unterschiedliche Erziehungsstile (liberal versus autoritär) in Schule und Elternhaus stehen, durch die entsprechende Werte vermittelt werden.

Analysiert man die Wählerschaften von PDS und Republikanern in Ost- und Westdeutschland zunächst nach Geschlecht, Alter und Famlienstand, so ergibt sich ein erstaunliches Bild. Zwar weisen in der Tat alle Gruppen einen höheren Männeranteil auf als die Gesamtbevölkerung, insbesondere die Republikaner im Osten, deren Wählerschaft zu 87 Prozent (!) männlichen Geschlechtes ist. Bei den PDS-Wählern in den neuen Ländern jedoch beträgt die Abweichung vom Bevölkerungsquerschnitt lediglich vier Prozentpunkte.

Ähnlich gelagert sind die Verhältnisse bei den Merkmalen Alter und Familienstand: Die Wähler der Republikaner im Westen weichen leicht, die Wähler der PDS im Westen und die Wähler der Republikaner im Osten extrem vom Bevölkerungsmittel ab. Den theoretischen Erwartungen entsprechend werden beide Parteien überproportional von jungen, ledigen Männern gewählt. Die Wählerschaft der PDS im Osten präsentiert sich dagegen als ein weitgehend repräsentatives Spiegelbild der Gesamtbevölkerung.

Bezüglich eines weiteren soziodemographischen Merkmals unterscheiden sich die ostdeutschen PDS-Wähler allerdings sehr deutlich von der Gesamtbevölkerung. Sie sind überdurchschnittlich hoch gebildet, was Falter und Klein auf einen hohen Anteil von Mitgliedern der früheren DDR-Funktionseliten zurückführen. Für diese Vermutung spricht die auch in unseren Analysen nachweisbare Konzentration der ostdeutschen PDS-Wähler in den Großstädten.

Das Bildungsniveau der anderen Wählergruppen entspricht den oben formulierten Annahmen: Mehr als die Hälfte der westdeutschen PDS-Wähler hat Abitur, rund zwei Drittel der REP-Wähler im Westen hingegen lediglich einen Hauptschulabschluß. Der auf den ersten Blick überraschend hohe Bildungsstand der Republikaner-Wähler im Osten Deutschlands – immerhin 66 Prozent von ihnen verfügen über einen mittleren Bildungsabschluß – erklärt sich durch das niedrige Durchschnittsalter dieser Gruppe: Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre wurde die zehnklassige Polytechnische Oberschule (POS) in der DDR als faktische Regelschule etabliert, was zur Folge hatte, daß die überwältigende Mehrheit der jüngeren DDR-Bürger ihre Schulzeit mit einer Qualifikation abgeschlossen hat, die der westdeutschen mittleren Reife entspricht.

Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß die soziodemographische Untersuchung der Wählerschaft die aus der Analyse des ideologischen Wahrnehmungsraumes gewonnenen Hypothesen stützt. Die Unterschiede in der Wahrnehmung spiegeln sich in der Zusammensetzung der Wählerschaften wieder. So provozierend diese These auch klingen mag: Sowohl nach ihrer Position im ideologischen Wahrnehmungsraum als auch nach der Zusammensetzung ihrer Wählerschaft muß die PDS im Osten Deutschlands als eine Art rote Volkspartei gelten. Soziodemographische Merkmale allein sagen jedoch noch nichts darüber aus, welche Einstellungen gegenüber dem politischen System und den demokratischen Normen und Werten die Wähler vertreten und wie sie sich tatsächlich verhalten. Deshalb werden wir in einem letzten Abschnitt die Gruppen bezüglich ihrer politisch-psychographischen Merkmale vergleichen.

 

 

 

Tab. 4: Die sozialstrukturelle Zusammensetzung der Wählerschaft der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland im Vergleich

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 12

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 13

Datenbasis: kumulierte tägliche Telefoninterviews des FORSA-Instituts Ausnahme: Gemeindegröße, hier liegen die kumulierten Politbarometer zugrunde

 

6. Zur Psychographie der Wähler von Republikanern und PDS

Kennzeichnend für die Wähler beider Parteien im Osten wie im Westen ist eine massive Unbehagen angesichts der gegenwärtigen politischen Verhältnissen. Alle betrachteten Gruppen sind mit der Demokratie in Deutschland überaus unzufrieden, glauben, daß die falschen Leute in führender Stellung seien und sehen die Gesellschaft in einer schweren Krise, wenn nicht gar am Rande einer Katastrophe. Insbesondere die Republikaner-Wähler bewerten zudem den Verlauf des Vereinigungsprozesses deutlich negativer als die Gesamtbevölkerung. Sowohl für die Republikaner- als auch für die PDS-Wähler in den neuen Ländern gilt, daß ihre Erwartungen an die deutsche Einheit mehrheitlich enttäuscht wurden.

Die Wähler beider Parteien sind jedoch nicht nur mit der politischen, sondern auch mit der ökonomischen Situation unzufrieden. Alle vier Gruppen schätzen sowohl ihre individuelle als auch die allgemeine Wirtschaftslage deutlich negativer ein als die Gesamtbevölkerung und rechnen für die Zukunft mit einer weiteren Verschlechterung der Situation. Für alle untersuchten Wählerschaften lassen sich also Zeichen einer relativen Deprivation im Sinne Gurrs nachweisen.

Fragt man nun nach den Ursachen dieser wahrgenommenen Deprivation und zieht parallel zur subjektiven Einschätzung der ökonomischen Situation das Netto-Haushaltseinkommen als einen objektiven Indikator für die individuelle wirtschaftliche Lage heran, so zeigt sich, daß nur eine der betrachteten Gruppen erkennbar schlechter gestellt ist als der Bevölkerungsdurchschnitt, nämlich die PDS-Wähler im Westen. Deren relativ niedriges Durchschnittseinkommen läßt sich aber auf den hohen Anteil junger Menschen, die sich noch in Ausbildung befinden oder am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, zurückführen.

Für die ökonomischen Deprivationsgefühle unter den Wählern der Republikaner hingegen bietet sich eine andere Erklärung an. In dieser Gruppe liegt der Arbeiteranteil mit 27 Prozent im Westen bzw. 41 Prozent (!) im Osten weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Ein großer Teil der Republikaner-Wähler gehört somit zu einer Bevölkerungsgruppe, die durch Entwicklung hin zur postindustriellen Gesellschaft vom sozialen und ökonomischen Abstieg bedroht ist, auch wenn ein solcher Abstieg im Einzelfall noch nicht eingetreten ist. Ähnliches dürfte für die PDS-Wähler im Osten gelten, die sich, wie oben bereits erwähnt, vermutlich zu einem großen Teil aus den früheren DDR-Funktionseliten rekrutieren, die zwar nicht im materiellen Sinne Not leiden müssen, aber häufig ihre Machtpositionen aufgeben mußten und in ihren angestammten Berufen (z.B. als Historiker, Sozial- oder Wirtschaftswissenschaftler) keine Perspektive mehr haben.

Eine weitere immaterielle Deprivation dürfte für die Wahlentscheidung der PDS-Wähler im Osten und im Westen noch wichtiger sein: die relative Bedeutungslosigkeit der von ihnen vertretenen gesellschaftspolitischen Wertvorstellungen und, damit verbunden, der von ihnen präferierten Konzepte für die Transformation für die Gestaltung der neuen Bundesrepublik. Einen Hinweis darauf liefert u.a. das außergewöhnlich hohe Politikinteresse der PDS-Wähler (das Politikinteresse der Republikaner-Wähler entspricht hingegen weitgehend dem Bevölkerungsquerschnitt), vor allem aber die Befürwortung der Idee des Sozialismus und die Ablehnung der der politischen Ordnung Westdeutschlands durch große Teile der ostdeutschen PDS-Wähler.

 

 

Tab. 5: Die Einstellungen der Wählerschaft der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland im Vergleich

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 14

Die Wähler der Republikaner und der PDS in West- und Ostdeutschland 15

7. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen

Der vorliegene Beitrag widmete sich dem empirischen Vergleich der Wählerinnen und Wähler von Republikanern und PDS in West- und Ostdeutschland. Dabei haben wir zunächst die Wahrnehmung des Parteiensystems durch die Bevölkerung in West- und Ostdeutschland untersucht. Es zeigte sich erwartungsgemäß, daß die Republikaner und die PDS jeweils als die rechte bzw. linke Flügelpartei des Parteiensystem wahrgenommen werden, sofern man die Links-Rechts-Dimension als Beurteilungsmaßstab vorgibt.

Im Rahmen einer Multidimensionalen Skalierung der affektiven Distanzen zwischen den Parteien und einer Faktorenanalyse der Parteien-Sympathieskalometer konnten wir aber zeigen, daß sich die Perzeption des Parteiensystems in West- und Ostdeutschland deutlich unterscheidet: In Westdeutschland werden Republikaner und PDS als Parteien gesehen, die von den etablierten Parteien relativ weit entfernt sind und sich durch eine gewisse Distanz zu demokratischen Werten und Normen auszeichnen. In Ostdeutschland gilt dies nur für die Republikaner. Die PDS hingegen wird als durchaus demokratische Partei eingestuft, die aber als Antipode zu den bürgerlichen Regierungsparteien fungiert und im Kern für ein alternatives Transformationskonzept steht.

Diese Befunde spiegeln sich auch in der sozio- und psychographischen Zusammensetzung der jeweiligen Elektorate wider: Die Wähler der Republikaner in Ostdeutschland und die der PDS in Westdeutschland zeigen deutliche Charakteristika von Anhängerschaften extremistischer Parteien, was etwas abgemildert auch für die westdeutschen Republikaner gilt.

In Ostdeutschland entspricht Wählerschaft der PDS in ihrer Zusammensetzung weitgehend der Gesamtbevölkerung, wenn man von der starken Überrepräsentation hochgebildeter und großstädtischer Wählerinnen und Wähler abstrahiert, die wahrscheinlich auf den hohen Anteil von ehemaligen Angehörigen der „Sozialistischen Dienstklasse” unter den PDS-Wählern zurückzuführen ist.

Die Wähler beider Parteien weisen deutliche Deprivationsgefühle auf: Sie schätzen sowohl ihre eigene als auch die allgemeine wirtschaftliche Lage sowie deren zukünftige Entwicklung negativer ein als der Rest der Bevölkerung und sehen die Gesellschaft in einer schweren Krise.

Für die Wähler der Republikaner gilt, daß diese subjektiven Deprivationsgefühle mit großer Wahrscheinlichkeit daher rühren, daß sie aufgrund ihrer niedrigen Bildung und ihres niedrigen beruflichen Status glauben, den Herausforderung der gesellschaftlichen Modernisierung nicht gewachsen zu sein. Bei den westdeutschen PDS-Wähler hingegen scheint es sich eher um Intellektuelle zu handeln, deren negative Wahrnehmung der ökonomischen und politischen Verhältnisse aus der prinzipiellen Ablehnung des marktwirtschaftlichen Systems resultiert.

Die Deprivationsgefühle der ostdeutschen PDS-Wähler schließlich lassen sich plausibel durch deren Unzufriedenheit mit dem Verlauf des Transformationsprozesses erklären. So geben knapp 60 Prozent der ostdeutschen PDS-Wähler an, die Übernahme der westlichen Ordnung sei nicht richtig gewesen (ostdeutsche Bevölkerung: 24 Prozent). Hierfür gibt es u. E. zwei Gründe: Zum einen besitzen die Werte der sozialen Gleichheit und Gerechtigkeit in der ostdeutschen Bevölkerung auch heute noch eine herausragende Bedeutung, was sich in einer deutlich geringeren Akzeptanz marktwirtschaftlicher Funktionsprinzipien und der aus der Anwendung dieser Prinzipien resultierenden sozialen Ungleichheit niederschlägt. Zum anderen haben mit der deutschen Wiedervereingung viele Angehörige der ehemaligen sozialistischen Dienstklasse dramatische Brüche in ihrer Berufs- und Karrierebiographie hinnehmen müssen. Ausbildungen und Lebensentwürfe wurden entwertet, alte Gewißheiten gingen verloren. Die ostdeutschen PDS-Wähler scheinen folglich getrieben von einer rückwärtsgewandten Sehnsucht nach den Sicherheiten des paternalistischen DDR-Sozialismus. Die SED-Diktatur wollen sie aber mit Sicherheit nicht zurück.

 

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